Hepatologie

- Lebersprechstunde -

Um schnell zu einer Diagnose und damit auch gegebenenfalls einer Therapie zu kommen, ist es wichtig, dass Sie zu Ihrem Termin in unserer Lebersprechstunde alle verfügbaren Unterlagen über den Verlauf Ihrer Erkrankung mitbringen. Da in der Regel eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt werden wird, sollten Sie die letzte Mahlzeit mindestens 5 Stunden vor dem Termin eingenommen haben oder komplett nüchtern (letzte Mahlzeit am Abend vor dem Untersuchungstermin) sein.
Bringen Sie bitte zu Ihrem Termin auch eine möglichst vollständige Liste aller Medikamente mit, die Sie in den letzten 8 Wochen eingenommen haben.

Virale Hepatitiden

Gute Therapieoptionen
 

Eine akute Hepatitis B heilt zu einem hohen Prozentsatz (95 %) folgenlos ohne Behandlung aus - nur in einigen wenigen Fällen - sogenannter fulminanter Verlauf - muss eine Behandlung erfolgen.

Bei der akuten Hepatitis C sind die Heilungschancen mittlerweile so gut, dass die Wahrscheinlichkeit einer Heilung mit Elimination des Virus sehr hoch sind. Dieser therapeutische Fortschritt ist durch die Entwicklung antiviraler Wirkstoffe in den letzten Jahren erzielt worden. 

Die Entscheidung zu einer Therapie und deren praktischen Durchführung wird im Gespräch mit Ihnen getroffen. 


Simultaninfektionen mit dem HI-Virus oder die Behandlung einer Virushepatitis bei noch bestehender Drogenabhängigkeit bleibt den Ambulanzen entsprechender Zentren vorbehalten!   

Chronische Hepatitis

Chronische Hepatitis B und C

 

In Abhängigkeit vom Virustyp kann auch die chronische Hepatitis C Erkrankung mittlerweile fast immer geheilt werden. Die Dauer der Behandlung kann zwischen 6 und 12 Monaten variieren. Bei der Behandlung treten leichte Nebenwirkungen sehr häufig auf, schwere Nebenwirkungen sind eher selten. Die Entscheidung für die Durchführung und den Erfolg dieser Therapie setzt also neben den körperlichen und laborchemischen Befunden vor allem Ihre Bereitschaft und Ihren Willen zur kontinuierlichen Zusammenarbeit und Durchhalten voraus.

Zur Diagnostik vor der Therapie kann eine Leberpunktion gehören, bei eindeutigen Befunden kann hierauf auch häufig verzichtet werden.

 

Auch bei der Behandlung der chronischen Hepatitis B bestehen durch neue Medikamente deutlich gebesserte Chancen auf einen Therapieerfolg. Vor dem Beginn einer Behandlung muss eine sehr genaue Diagnostik und eine Nutzen/Risiko-Abwägung erfolgen, da bei diesen langjährigen medikamentösen Therapien  regelmäßige Therapiekontrollen erforderlich sind. Hierzu wird häufig die Leberpunktion benötigt.

Hämochromatose


Eine Hämochromatose ist eine häufige Genmutation, die aber nur selten (bei sog. homozygotem Auftreten) zu einer klinischen Erkrankung führt. Eine Diagnostik ist einfach durchzuführen. Die Erkennung der Krankheit ist wichtig, da diese unbehandelt oder zu spät erkannt zu einer Leberzirrhose führen kann. Die Therapie der Wahl ist die Aderlass-Therapie. Bei einer Leberzirrhose mit Ansammlung von Bauchwasser muss gelegentlich durch Punktion eine Entlastung durchgeführt werden (Aszitespunktion).

Fettleber (NAFLD - NASH)

 

Nicht-alkoholische Fettleber-Erkrankung (NAFLD)

Die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung ist die häufigste Lebererkrankung. Wichtige Risikofaktoren sind unter anderem stammbetonte Fettleibigkeit, erhöhte Blutfettwerte und eine Zuckererkrankung (Diabetes mellitus). Die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung ist durch eine Verfettung der Leberzellen gekennzeichnet. Dies ergibt im Ultraschall  ein typisches Bild (Fettleber). Im Lebergewebe (Gewebeprobe) findet sich jedoch in diesem Stadium noch keine vermehrte Entzündungsaktivität.

Therapie
Die NAFLD gehört zur den gutartigen Lebererkrankungen. Liegt eine nicht-alkoholische Fettlebererkrankung ohne relevante Entzündungsaktivität vor, so sind keine spezifischen Therapiemaßnahmen erforderlich. Eine gute Kontrolle der Risikofaktoren wie beispielsweise eines Diabetes mellitus und des Übergewichts ist aber wichtig.

Nicht-alkoholische Fettleberentzündung (NASH)

Bei der nicht-alkoholischen Fettleberentzündung findet sich zusätzlich zur Verfettung der Leberzellen eine relevante Entzündung im Lebergewebe und ein Verlust von Leberzellen. Dies kann über Jahre zu einer zunehmenden Vernarbung der Leber und im Endstadium zu einer Zirrhose (vollständige Vernarbung)  führen. Anders als bei anderen Lebererkrankungen tritt Leberkrebs bei einer NASH häufiger schon vor dem Zirrhosestadium auf. Deshalb sind nach der Diagnose auch regelmäßige hepatologische Kontrollen (Laborwerte und Ultrachall) angebracht.

Therapie
Eine etablierte medikamentöse Therapie der NASH steht (noch) nicht zur Verfügung. Die beste Therapie ist regelmäßiges körperliches Ausdauertraining (Ausdauersport wie Radfahren, Nordic-Walking oder Schwimmen über mindestens 2 x 30 Min pro Woche) und eine angepasste Ernährung (Reduktion der Kalorienzufuhr). Ziel ist es, das Körpergewicht langsam auf das Normalgewicht zu senken. Dadurch können auch die oft vorhandenen Begleiterkrankungen wie beispielsweise ein Diabetes mellitus positiv beeinflusst werden. Mit einer Reduktion des Körpergewichts kann auch die Entzündungsaktivität im Lebergewebe reduziert und damit Ihre Lebergesundheit langfristig verbessert werden.

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